Patenschaft?

Warum ich?


Vor ungefähr 20 Jahren habe ich mir genau diese Frage gestellt.

Wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt und bei Freunden nachfragt, bekommt man i.d.R. folgende Antworten:

- Warum soll ich Geld für jemand Fremdes spenden?

- Wer weiß, was die mit meinem Geld machen?

- Es macht nur die reich, die in der Hilfsorganisation das Sagen haben.

- Es gibt genügend Bedürftige in unserem Land.


Ich habe diese Fragen für mich so beantwortet:

Es gibt viele Leute, (die ich übrigens sehr bewundere) die sich sozial und karitativ in ihrer Freizeit engagieren, andere wie ich, tun dies aus den unterschiedliche Gründen nicht.

Immer wenn es irgendwo auf der Welt zu Katastrophen kommt, ist die Spendenbereitschaft gerade in unserem Lande sehr groß. Man sieht die Bilder in den Medien und ist schockiert. In kurzer Zeit kommen hohe Summen zusammen, die zum einen in spontane Hilfsaktionen fließen zum anderen später für den Wiederaufbau genutzt werden. Aufgrund der politischen und sozialen Gegebenheiten in diesen Ländern kommen manche Hilfsgüter erst verspätet an, sind dann verdorben oder verschwinden in dunklen Kanälen. Bitte verstehen sie mich nicht falsch, ich möchte nicht dazu aufrufen in diesen Fällen nicht zu spenden (ich spende auch). Ich will damit nur klarmachen, dass die Argumentation "wer weiß, was die mit meinem Geld machen", in dem Moment nicht mehr zieht, wenn ein schlimmes Ereignis eintritt.

Bei einer Patenschaft spendet man nicht an anonyme Menschen oder für Hilfsleistungen die nicht näher definiert sind. Man unterstützt eine Person in einem bestimmten Lebensabschnitt und lernt sie in dieser Zeit natürlich auch ein Stück weit kennen.


Was passiert während der Patenschaft?

Ich habe mich für die Hilfsorganisation Kindernothilfe entschieden.

Zum Anfang einer Patenschaft bekommt man ein Dossier mit den Daten des Patenkindes. Es umfasst die persönlichen Daten und das soziale Umfeld. Ich habe inzwischen mein 3. Patenkind, alle stammten aus Indien. Die Eltern sind entweder aus Krankheitsgründen oder aus mangelnder beruflicher Qualifikation nicht in der Lage, dem Kind eine Ausbildung zu ermöglichen. Mein mtl. Beitrag von 30 Euro ( im übrigen mehr, als in einem Fall der Vater verdiente) wird in Kleidung, Essen, Personalkosten für die Ganztagsschule etc. investiert. Eine Aufstellung über die Verteilung des Betrages, wird dem Paten bei Beginn der Patenschaft mitgeteilt.

Es ist überaus interessant, den Werdegang der Kinder zu verfolgen. Je nach Alter erhalte ich die ersten Briefe über die Entwicklung des Kindes von einen Sozialarbeiter oder später von den Kindern selbst. Zu jedem Brief wird eine englische Übersetzung geliefert. Sollte man der englischen Sprache nicht mächtig sein, hat die Kindernothilfe Übersetzer und man erhält den Text in deutsch. Die Häufigkeit und Inhalt der Korrespondenz richtet sich, wie immer im Leben, nach den Beteiligten. Mein derzeitiges Patenkind und ich schreiben uns alle 2 - 3 Monate.

Sollte der Pate es wünschen, kann er natürlich auch vor Ort das Kind treffen. Wenn das Kind die Schule verlässt (zwischen dem 13. und 16. Lebensjahr) endet die Patenschaft und man bekommt ein neues Patenkind vorgestellt.


Warum schreibe ich das alles?

Ich würde mich freuen falls ich Ihnen einen Floh ins Ohr gesetzt haben sollte und Sie mein Thema zu dem Ihren machen. 


Wo kann man sich umfassend informieren?

Kindernothilfe

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